FGTC Investment - Keine Angst vor US-Aktien!
Philipp Paulus, Research Analyst Portfoliomanagement beim unabhängigen Münchener Vermögensverwalter FGTC Investment
Investmentfonds.de - Die Börse gleicht weiterhin einer Achterbahn, das hat der Einbruch der Aktienindizes nach neuen Zolldrohungen gegen die EU am vergangenen Freitag sowie die heutige Erholung nach Gewährung einer Schonfrist eindrücklich gezeigt. Dabei profitierten Europas Aktienindizes zuletzt auch von einer Flucht aus Dollaranlagen. Warum es dennoch ein Fehler wäre, US-Aktien zu meiden und wie Anleger ihr Portfolio in derart volatilen Zeiten strategisch ausrichten, erläutert Philipp Paulus.
Selten war die Börse so politisch wie in dieser Zeit. Je nachdem, was Donald Trump im Zollstreit verkündet, geht es mit den Aktienkursen zügig runter. Oder genauso schnell wieder rauf, wenn sich Entspannung ankündigt, wie zuletzt beim Zollmoratorium mit China und in den Zollverhandlungen mit der EU. Wie sollen Anleger damit umgehen? Nun, am besten, in dem sie sich auf die wichtigsten Tugenden guter Aktien konzentrieren.
Von Philipp Paulus, Research Analyst Portfoliomanagement bei FGTC Investment
Die ersten Monate des Börsenjahres waren bereits reich an kräftigen Marktverwerfungen. Seit den ersten verkündeten Zollmaßnahmen der US-Regierung im April – am Trump’schen „Tag der Befreiung“ – reagieren die Märkte besonders nervös. Die Börsentrends des Vorjahres, als Themen wie Abnehmspritzen die Biotech-Branche beflügelten, Wachstumsfantasien Japan-Aktien anschoben und der Hype um Künstliche Intelligenz die großen amerikanischen Indizes fast allein auf neue Rekordhochs hob, wackelten und brachen ab. Zugenommen haben stattdessen vor allem die Kursschwankungen am Aktien- und Rentenmarkt. Die Volatilitätsindizes, die die Breite der Kursschwankungen für einen Aktienindex in Prozent angeben, schossen nach der Eskalation des Zollstreits Anfang April in die Höhe. Für den deutschen Dax erreichten sie fast 45 Prozent (VDax-New), für den EuroStoxx 53 Prozent (VStoxx) und für die USA sogar 65 Prozent (VIX, Dow Jones VIX).
Nachdem die Trump-Administration eine temporäre Aussetzung der hohen Zölle mit China vereinbart hat, notieren die Märkte wieder auf dem Niveau vom Jahresbeginn, als wäre nichts gewesen. Zwar haben sich die Angstbarometer wieder bei Werten um die 20 Prozent eingependelt, doch der Crash im April hat gezeigt, wie schnell es mit der vermeintlichen Ruhe vorbei sein kann, wenn die Anleger durch neue Ankündigungen verunsichert werden. Im Nachhinein war der Zoll-Crash von Anfang April also eine gute Gelegenheit nachzukaufen. Doch können Anleger solche Gelegenheiten sicher nutzen? Wie sollen sie diese Marktentwicklung einschätzen? Wie sollten sie ihr Wertpapierportfolio aufstellen, wenn die Börse so unberechenbar ist, wie die Ankündigungen von Donald Trump?
Auf den Panik-Crash folgt die Erleichterungs-Rally
In praktisch jedem Börsencrash spielt die Psychologie eine tragende Rolle, selbst wenn es fundamentale Gründe gibt. Ist die – oft panische – Flucht aus riskanten Assets erst einmal erfolgt und haben sich die Gemüter wieder beruhigt, folgt nicht selten eine Erholung der Kurse. Und oftmals führt diese Erholungsphase sogar über das Niveau vor dem Crash hinaus. Doch um so eine Kursdelle für günstige Investments zu nutzen, muss das Timing stimmen. Das ist aber angesichts der erratischen US-Handelspolitik, der geopolitischen Konflikte und der Unsicherheit über die künftigen Maßnahmen der Notenbanken im jetzigen Umfeld ein schwieriges Unterfangen.Beispielsweise war der Nasdaq-Crash in diesem Ausmaß fundamental unbegründet, denn noch immer dominieren amerikanische Technologiekonzerne den Markt für Software, IT und Künstliche Intelligenz. Allerdings war die Unsicherheit groß, ob die hohen Bewertungen der US-Techaktien angesichts der überraschend starken Konkurrenz aus China Bestand haben. Inzwischen steigen die Kurse der KI-Lieblinge wieder. Anleger müssen nun bei der Auswahl einzelner Titel wachsamer sein und ihre Technologieinvestments neu bewerten, ohne zu tief in die Glaskugel zu blicken.
Für Anleger lohnt es sich vor allem in solch einer Marktphase, Aktien einzeln und gewissenhaft anhand der Entwicklung ihrer Fundamentaldaten zu betrachten. Langfristig bieten Geschäftsmodelle mit konstanten Cashflows und stabilen operativen Ergebnissen ein warmes Kopfkissen. Gefragt sind auch Unternehmen mit solider Bilanz, hohem Marktanteil und Preissetzungsmacht. Diese können steigende Kosten – etwa aufgrund neuer Zölle – auf ihre Kunden umlegen, ohne große Einbußen bei der Gewinnmarge.
US-Unternehmen: Innovationsführer mit globaler Marktmacht
Die unterschiedlichen Rezessionsprognosen für die USA und Europa haben vor allem institutionelle Anleger weltweit über Monate genutzt, um US-Dollar-Investments abzubauen und in europäische oder asiatische Märkte umzuschichten. Davon sollten sich Anleger nicht nervös machen lassen. Der US-amerikanische Aktienmarkt beheimatet viele der innovativsten und umsatzstärksten Unternehmen der Welt – darunter Technologiegiganten, Gesundheitskonzerne und Konsumriesen mit globaler Marktführerschaft. Diese Unternehmen prägen nicht nur wirtschaftliche Trends, sondern treiben auch technologische Entwicklungen maßgeblich voran. Aufgrund ihrer starken Wettbewerbsposition, hohen Profitabilität und globalen Reichweite bleiben US-Unternehmen ein attraktives Investment – sowohl für langfristig orientierte Anleger als auch für Investoren, die an der Dynamik führender Wachstumsbranchen partizipieren möchten.Aktuell sind auch Anleihen ein attraktiver Baustein für ein ausgewogenes Portfolio. Gemessen am Risiko bieten sie eine im historischen Vergleich sehr attraktive Verzinsung – vor allem im Verhältnis zu Aktien. Mit einem Renditeniveau von rund 4,5 Prozent bei zehnjährigen und über 5,0 Prozent bei dreißigjährigen US-Staatsanleihen erhalten Anleger eine solide laufende Verzinsung. Gleichzeitig eröffnen sich durch die Aussicht auf Zinssenkungen in den USA und Europa zusätzliche Chancen auf Kursgewinne. Anleihen bieten somit nicht nur Stabilität, sondern auch ein interessantes Ertragspotenzial – insbesondere in einem Umfeld sinkender Zinsen.
Aktien bleiben der Renditetreiber, Gold bringt Stabilität
Gold festigte in der jüngsten Zeit seine Rolle als bevorzugtes Absicherungsinstrument in unsicheren Zeiten. Inmitten geopolitischer Spannungen, eines schwächelnden US-Dollars und wachsender Skepsis gegenüber den Kapitalmärkten erreichte der Goldpreis zeitweise ein Rekordhoch von über 3.500 USD je Unze. Zwar bietet Gold keine laufende Verzinsung, jedoch Stabilität für das Portfolio.Aktien bleiben der wichtigste Renditetreiber im Vermögensportfolio. Das gilt auch weiterhin und insbesondere für US-Aktien, die in der Regel höher bewertet werden als nicht-amerikanische, da die Nachfrage nach Aktieninvestments in den USA ungleich höher ist als hierzulande. Bei der Auswahl von US-Aktien kann es sinnvoll sein, in einem volatilen Marktumfeld den Fokus stärker auf etablierte, konjunkturunabhängige Unternehmen zu legen, anstatt vorrangig auf wachstumsstarke, aber potenziell volatilere Titel zu setzen.
Auch wenn dies mit moderateren Renditeerwartungen einhergehen kann, trägt ein solcher Ansatz zur Stabilisierung des Portfolios bei und kann helfen, Risiken in unsicheren Zeiten zu begrenzen. Dabei sollte die Zusammenstellung der Wertpapiere grundsätzlich im Einklang mit den individuellen Anlagezielen, der Anlagedauer und der Risikotoleranz erfolgen. So aufgestellt, muss kein Anleger volatile Märkte fürchten.
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