Janus Henderson Investors: Treibt Stargate den nächsten IT-Boom?
Graeme Clarks, Portfoliomanager im Global Technology Leaders Team von Janus Henderson Investors
Investmentfonds.de | Beim von US-Präsident Donald Trump angekündigten Stargate-Projekt geht es um ein neues 500-Milliarden-US-Dollar-Joint-Venture für KI-Infrastrukturen mit einem Startkapital von 100 Mrd. US-Dollar und einer Steigerung auf 500 Mrd. US-Dollar innerhalb von vier Jahren. Der Fokus liegt auf dem Aufbau von KI-Infrastrukturen auf dem US-Markt. An dem Joint Venture sind Softbank, Oracle, OpenAI und MGX (als potenzieller externer Investor) beteiligt, zu den Technologiepartnern dürften Nvidia, ARM, Microsoft und Oracle gehören, schätzt Graeme Clark, Portfoliomanager im Global Technology Leaders Team von Janus Henderson Investors, die Situation ein.
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„Es gibt mehrere Faktoren zu berücksichtigen. Erstens, und am wichtigsten, ist dies eine weitere Bestätigung unserer Einschätzung der Bedeutung von KI als nächste große IT-Welle. Sie dürfte den Marktanteil von Tech-Unternehmen im Vergleich zum Gesamtmarkt beschleunigen“, sagt Clark. Und weiter: „Zur Erinnerung: Wir befinden uns noch in der Anfangsphase dieser neuen Welle, Chat GPT 4 wurde erst vor weniger als zwei Jahren eingeführt. Daher befindet sich die KI-Infrastruktur noch in der Entwicklung.“ Zweitens scheint es sich laut Portfoliomanager zumindest teilweise um eine Vorwegnahme/Formalisierung von Ausgaben zu handeln, die ohnehin organisch getätigt worden wären. Jedoch nun die Gewissheit zu haben sei positiv. Und drittens diente die Ankündigung im Wesentlichen auch als Ausgangspunkt für die OpenAI/Microsoft-Vereinbarung.
Laut Clark erforderte die direkte Beteiligung von Oracle am Stargate-Projekt praktisch eine Aktualisierung der OpenAI-Partnerschaft mit Microsoft: „Microsofts Exklusivitätsvereinbarung bedeutete, dass es GPU-Investitionen für OpenAIs Modelltraining mit begrenzten Einnahmen finanzierte. Wir erfuhren von einer gewissen Reibung zwischen OpenAIs Wunsch nach mehr Kapazität und Microsofts Bestreben nach Disziplin und Balance bei den Investitionen angesichts der Kapazitätsknappheit und der wachsenden Kundennachfrage.“ Microsoft sprach von einer erneuten Beschleunigung der Azure-Umsätze in seinem zweiten Geschäftshalbjahr 2025 (die sechs Monate bis Juni 2025) und erklärte, dass die überwiegende Mehrheit seiner KI-Umsätze aus Inferenz und nicht aus Training stamme, und dass es wichtig sei, Kapazitäten für Kunden zu haben, damit sie diese Umsatzbeschleunigung bei Azure erreichen können.
„Diese aktualisierte Vereinbarung scheint eine Win-Win-Situation zu sein, da sie die Stärke und Bedeutung der Micrsosft/OpenAI-Partnerschaft beibehält und gleichzeitig Oracle als zusätzliche Bezugsquelle für OpenAI-KI-Trainingslasten einführt und Microsoft das Vorkaufsrecht für alle neuen Kapazitäten behält“, fasst Clark zusammen.
Die Beteiligung von Oracle an dem Joint Venture scheint in den Augen des Portfoliomanagers eine weitere Stärkung seiner OCI (Oracle Cloud Infrastructure) zu sein, die sich neben Microsoft Azure, Amazon AWS und Google GCP rasch eine Position unter den vier führenden AI-US-Hyperscale-Anbietern erarbeitet habe. Im letzten Quartal bestätigte Oracle, dass es für sein Cloud-Infrastruktur-Geschäft im Geschäftsjahr 2025 ein Wachstum von mehr als 50 % erwartet. Gleichzeitig dürften sich die Investitionsausgaben verdoppeln, um die OCI-Kapazität aufzubauen. Oracle hat einen starken Auftragsbestand für OCI verzeichnet, und das Stargate-Projekt dürfte den Auftragsbestand für die Dauer des Cloud-Infrastruktur-Wachstums zusätzlich unterstützen.
„Es ist schwierig einzuschätzen, wie viel echte ‚neue Kapazität‘ dieses Projekt mit sich bringt, aber als klarer Marktführer im Bereich der KI-Infrastruktur ist die Projektankündigung auch positiv für Nvidia, dessen Grafikprozessoren und integrierte Systeme nach wie vor das Herzstück fast jedes größeren KI-Rechenzentrums bilden“, urteilt Clark und geht davon aus, dass „ es darüber hinaus eine wachsende Zahl anderer Anbieter gibt, deren Technologien im Mittelpunkt von KI-Projekten stehen, darunter Unternehmen wie Arista, Ciena, Dell, Broadcom, Micron, Flex usw., um nur einige zu nennen.“
Genaue Angaben zu den finanziellen Aspekten des Stargate-Projekts seien weiterhin Mangelware, abgesehen von den hohen Anfangsinvestitionen von 100 Mrd. US-Dollar und den erwarteten Gesamtinvestitionen von 500 Mrd. US-Dollar während der vierjährigen Projektlaufzeit. „Nachdem ich Anfang des Jahres ein hochmodernes KI-Rechenzentrum in Nevada besucht habe, ist klar, dass sowohl Bau als auch Inbetriebnahme dieser Einrichtungen Zeit brauchen – weil Standorte, Strom, externe Infrastruktur, GPU-Kapazitäten und die interne Infrastruktur einschließlich der Kühlung der Racks usw. gesichert werden müssen. Es ist also unklar, wie schnell sich das Stargate-Projekt rentieren wird“, berichtet der Experte.
Insgesamt hält Graeme Clark es für eine bemerkenswerte Ankündigung: „Sie stimmt mit unserer Auffassung von der Bedeutung der KI als nächste große Welle der Datenverarbeitung überein. Zwar ist nicht klar, inwieweit es sich bei diesem Projekt um inkrementelle neue Kapazitäten im Vergleich zu denen handelt, die organisch aufgebaut worden wären. Aber es ist auf jeden Fall positiv für die Stimmung rund um KI-Infrastrukturen. Letztendlich scheinen der Deal und die erneuerte Partnerschaft zwischen Microsoft und OpenAI eine Win-Win-Situation für die Hauptakteure OpenAI, Microsoft und Oracle zu sein.“
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