LOIM | Endet mit dem Konsumwachstum die Dominanz der Large Caps?
Florian Ielpo, Leiter Makro, Multi Asset bei Lombard Odier Investment Managers (LOIM)
Investmentfonds.de | Nach einer Phase starken Wachstums in den USA dürfte sich die Weltwirtschaft in der Anfangsphase einer Verlangsamung befinden. Eine solche Verlangsamung wird es auch dem wichtigsten Wachstumsmotor, dem Konsum, ermöglichen, ein besseres Gleichgewicht zwischen den drei großen Wirtschaftsräumen der Welt zu erreichen. Rund 65 % des weltweiten Konsums entfallen auf diese drei Regionen: USA 30 %, Europa 20 % und China 15 %.
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Jede Rezession ging mit einem Rückgang des Konsums in mindestens zwei dieser Regionen einher. Dies gilt auch für die Rezessionen der Jahre 1990, 2001 und 2008: Nach dem Ende der Covid-19-Beschränkungen stürmten zuerst die chinesischen Konsumenten die Geschäfte, gefolgt von den Europäern und dann den Amerikanern. Obwohl alle Regionen einen Aufschwung verzeichnen, ist der Konsum in Europa am schwächsten, was wahrscheinlich zum kollektiven Pessimismus hinsichtlich der wirtschaftlichen Aussichten beiträgt. Könnte es aber auch sein, dass sich der europäische Konsum nur langsamer erholt und eine weitere Erholung erst noch bevorsteht? Wenn dem so ist, welche Märkte könnten von der kommenden Verbesserung profitieren?
Blick auf Small und Mid Caps
An den Aktienmärkten sind es in der Regel die Aktien kleiner und mittelgroßer Unternehmen, die am meisten von einer Belebung des Konsums profitieren. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diese Dynamik zu bewerten. Am einfachsten dürfte es sein, die Korrelation zwischen verschiedenen Aktienindexrenditen und Konsumindikatoren zu berechnen.
Der Zusammenhang zwischen Konsum und Aktienkursentwicklung scheint eindeutig: Steigender Konsum in den USA, Europa und China korreliert positiv mit der Aktienkursentwicklung aller Unternehmensgrößen. Die Wertentwicklung von Small und Mid Caps ist stärker mit dem Konsumniveau in Europa korreliert als in anderen Ländern. Chinesische Small Caps sind noch enger mit dem chinesischen Konsum verbunden. Anders sieht es in den USA aus: Die europäischen Konsumausgaben scheinen am stärksten mit der Performance der amerikanischen Small und Mid Caps zu korrelieren. Der sich allmählich verbessernde europäische Konsum könnte die Bewertungen der amerikanischen und europäischen Small und Mid Caps durchaus stützen. Die jüngste Rallye von Indizes wie dem Russell 2000 könnte ein erstes Anzeichen dafür sein.
"Größe" ist wichtig
Die wissenschaftliche Literatur ist voll davon: der Faktor "Größe", der dazu führt, dass kleine und mittlere Unternehmen besser abschneiden als die Aktien größerer Unternehmen. Dies war lange Zeit eine wichtige Triebfeder für viele Asset-Allocation-Entscheidungen. In den letzten Jahren hat sich diese Performance jedoch verschlechtert, da die großen US-Unternehmen alles überrannt haben, was sich ihnen in den Weg gestellt hat.
Der Faktor Größe ist jedoch nach wie vor von Bedeutung. Die Grafiken zeigen die Korrelationen von Large und Small Cap-Indizes mit regional gegliederten Konsumindikatoren. Dabei wird ein Trend deutlich: Die Stärke des lokalen Konsums ist für kleinere Unternehmen wichtiger als für große.
Zusammen mit der Einschätzung, dass sich der europäische Konsum erholen wird, ergibt sich ein positives Bild für europäische Small und Mid Caps. Dies könnte auch 2024 noch ein wichtiges makroökonomisches Thema sein. Historisch gesehen korreliert der Konsum in jeder dieser Regionen mit der Stärke kleinerer Unternehmen an den jeweiligen Aktienmärkten.
Da die Prognosen darauf hindeuten, dass der Konsum in Europa steigen wird, könnte der "Small-Size-Effekt" nach Jahren der Dominanz von Large Caps wieder in den Vordergrund rücken. Einfach ausgedrückt: Wenn der europäische Konsum wieder anzieht, könnten die Aktien kleiner und mittlerer Unternehmen in der Region den großen Unternehmen Paroli bieten.
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