Lombard Odier IM | Wie teuer ist der US-Aktienmarkt?

Florian Ielpo, Head of Macro, Multi Asset bei Lombard Odier Investment Managers (LOIM)

Der S&P500 sieht angesichts der j�ngsten Rallye auf den ersten Blick sehr teuer aus

Die M�rkte gehen derzeit von stabilen Gewinnen und Zinss�tzen um die 4 % aus, was bedeutet, dass der S&P500 um bis zu 40 % �berbewertet sein kann.

Je nach den prognostizierten Wirtschaftsszenarien und dem aktuellen Anteil der Large Caps ergibt sich jedoch ein anderes Bild. Nur eine gro�e Rezession w�rde diese Kosten tats�chlich untragbar machen, und kleinere Unternehmen k�nnten unter einem solchen Szenario weniger leiden

Investmentfonds.de | Auch wenn der S&P500 angesichts der heutigen Vorgaben teuer erscheint, bedeutet dies nicht, dass die Antwort auf unsere Frage ein einfaches "Ja, er ist zu teuer" ist. Sie h�ngt auch von der k�nftigen Entwicklung der Zinss�tze und Ertr�ge ab. Die nachstehende Tabelle vermittelt einen Eindruck von der fundamentalen Bewertung von US-Aktien in Abh�ngigkeit von einem Eingangsszenario. Die M�rkte gehen derzeit davon aus, dass die Gewinne im dritten Quartal nicht weiter steigen werden, w�hrend die 10-j�hrigen Renditen voraussichtlich wieder um die 3,5 %-Marke fallen werden. In diesem Szenario ist der S&P500 um 42 % �berbewertet. Es sind jedoch auch andere Szenarien denkbar:

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Die Ertr�ge bleiben konstant, w�hrend die Inflation zur�ckgeht und die Zinsen auf 2,5 % sinken. Unter diesen Umst�nden w�ren die US-Aktien nur um 34 % �berbewertet.

Die Ertr�ge k�nnten angesichts der j�ngsten makro�konomischen Verbesserungen steigen, w�hrend die Zinsen bei 4 % bleiben. Bei einem Gewinnwachstum von 10 % w�ren die Aktien nur noch 31 % �berbewertet.

Die Ertr�ge k�nnten um 15 % zur�ckgehen, w�hrend die Zinsen auf 2 % fallen. In diesem Rezessionsszenario w�re der S&P500 um etwa 56 % �berbewertet.

Hier geht es vor allem darum, zu betonen, dass US-Aktien teuer sind - wer k�nnte das bestreiten -, aber diese Situation kann je nach den Aussichten auf verschiedene Weise interpretiert werden. Nur eine echte deflation�re Rezession w�rde die aktuelle Bewertung des S&P500 untragbar machen.

Fundamentale Bewertung des S&P500 in Abh�ngigkeit von den Gewinnen und Zinsen

Zusammensetzung des Index

Ebenso wichtig ist die aktuelle Zusammensetzung des S&P500-Index. Zu diesem Thema ist bereits viel geschrieben worden, aber der derzeitige Anteil der ersten f�nf Unternehmen im Index tr�gt weitgehend zu diesem Gesamteindruck der Teuerung bei.

Vergleicht man das Kurs-Gewinn-Verh�ltnis (KGV) des gleich gewichteten S&P500 mit dem des Index selbst, so zeigt sich ein einzigartiges Muster. Beide Indizes weisen seit langem ungef�hr das gleiche KGV auf, wobei sogar der gleichgewichtete Index mit einem Aufschlag gegen�ber dem Index selbst gehandelt wird. Erst in j�ngster Zeit hat sich diese Situation umgekehrt: Heute liegt das KGV des S&P500-Index um etwa 15 % h�her als das des gleichgewichteten Index, wobei letzterer nun mit einem deutlichen Abschlag gehandelt wird - ziemlich genau das Gegenteil der Situation im Jahr 2011. Hinter der scheinbaren Kostspieligkeit des Index verbirgt sich also eine gro�e Bewertungsungleichheit, die wahrscheinlich mit dem j�ngsten AI-Hype zusammenh�ngt.

KGV des S&P500-Index im Vergleich zu seiner gleichgewichteten Version (links) und Verh�ltnis der KGVs zwischen diesen beiden Indizes (rechts)

Vereinfacht gesagt, sieht der S&P500 teuer aus, aber die Frage, ob er zu teuer ist, h�ngt weitgehend davon ab, ob eine Rezession wahrscheinlich ist. Die Zusammensetzung des Index und eine m�gliche Verbesserung der Ertr�ge k�nnten dazu beitragen, die aktuellen Bewertungen zu rechtfertigen.

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Quelle: Investmentfonds.de

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