Columbia Threadneedle | K�nnen Gro�britannien und Europa einer US-Rezession entgehen?

Steven Bell, Chefvolkswirt EMEA bei Columbia Threadneedle Investments

Der wirtschaftliche Konsens sieht mittlerweile ein wachsendes Rezessionsrisiko in den USA, w�hrend die Gefahr eines Abschwungs im Vereinigten K�nigreich und in der Eurozone abnimmt. �Dies ist eine gro�e Ver�nderung gegen�ber dem Jahresbeginn. Damals wurde die Wahrscheinlichkeit einer Rezession f�r die n�chsten zw�lf Monate auf beachtliche 90 Prozent im Vereinigten K�nigreich, 80 Prozent in Europa und 60 Prozent in den USA gesch�tzt�, sagt Steven Bell, Chefvolkswirt EMEA bei Columbia Threadneedle Investments. Doch er stellt fest, dass Hiobsbotschaften bislang ausbleiben.

Der wirtschaftliche Konsens sieht ein steigendes Rezessionsrisiko in den USA und ein sinkendes Risiko im Vereinigten K�nigreich und der Eurozone. Dies ist eine gro�e Ver�nderung gegen�ber dem Jahresbeginn.
Die Probleme regionaler US-Banken scheinen nicht zu einer Kreditklemme zu f�hren � aber eine Verknappung scheint im Gange zu sein.
Die Wirtschaftsdaten in Europa und im Vereinigten K�nigreich verbessern sich. Dieser Trend k�nnte sich f�r den Rest des Jahres fortsetzen.
Eine Rezession in den USA w�re eine schlechte Nachricht f�r US-Aktien, aber wir gehen davon aus, dass ein etwaiger R�ckgang moderat ausfallen wird.

Europ�ische und britische Aktien k�nnten relativ gesehen �berdurchschnittlich abschneiden.

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K�nnen Gro�britannien und Europa einer US-Rezession entgehen?

Investmentfonds.de | LONDON, 16. Mai 2023. So �bel scheint die Lage nicht zu sein � zumindest auf den ersten Blick. In der vergangenen Woche stiegen die Erstantr�ge auf Arbeitslosenunterst�tzung in den USA drastisch an. Darauf folgte in der Vergangenheit meist eine Rezession. Jedoch sei dieser Anstieg offenbar auf einen Betrug in Massachusetts zur�ckzuf�hren. Und wenn man die Berechnungen um die manipulierten Antr�ge bereinigt, d�rfte der sich dieser Aufw�rtstrend laut Untersuchungen der Deutschen Bank wieder umkehren.

Dar�ber hinaus wurden die Bef�rchtungen, die Probleme der US-Regionalbanken w�rden zu einer Kreditklemme f�hren, in der vergangenen Woche durch neue Daten widerlegt. Weder die von der Fed durchgef�hrte Umfrage unter leitenden Kreditsachbearbeitern noch die Umfrage unter Kleinunternehmen zeigten einen R�ckgang der Verf�gbarkeit von Krediten. Im Gegenteil: Sie verzeichneten sogar einen Anstieg.

US-Rezessionsrisiko trotz positiver Daten

T�uschen sich die �konomen also �ber das Risiko einer Rezession in den USA? Nicht nach Ansicht von Bell: �Ich bleibe bei der Prognose einer Rezession in den USA bis zum Jahresende. Eine Kreditklemme mag abgewendet worden sein, aber eine Verknappung ist immer noch im Gange.� Kredite sind zwar immer noch verf�gbar, aber die Bedingungen seien viel schwieriger geworden � und auch die Zinserh�hungen h�tten Auswirkungen. �Die Kreditnehmer schr�nken ihre Nachfrage nach Krediten ein, und den Verbrauchern geht die Luft aus�, fasst Bell die Situation zusammen. Letztere h�tten ihre sogenannten Covid-Sparschweine im vergangenen Jahr stark in Anspruch genommen. Doch es nun gebe Anzeichen daf�r, dass diese Unterst�tzung nicht mehr gegeben ist. Mehr Klarheit �ber die Aussichten f�r die Verbraucherausgaben in den USA erwartet der Chefvolkswirt von den Zahlen zu den Einzelhandelsums�tzen und den Gewinnberichten von Unternehmen wie Walmart und Home Depot, die diese Woche ver�ffentlicht werden.

Europa und Gro�britannien auf dem Aufw�rtspfad

Wenn die USA bis zum Jahresende in eine Rezession abrutschen, werden das Vereinigte K�nigreich und Europa dann nachziehen? Davon geht Bell nicht aus: �Die Wirtschaftsdaten in Europa und im Vereinigten K�nigreich d�rften sich im weiteren Verlauf dieses Jahres weiter verbessern�, sagt der Chef�konom. Da die Energiepreise sinken, nimmt das Verbrauchervertrauen in beiden L�ndern zu. Das k�nnte wiederum zu h�heren Ausgaben f�hren. Zus�tzlich w�rden sich diese Trends laut Bell wahrscheinlich auch in den Unternehmen fortsetzen.

Doch was bedeutet das nun f�r die Finanzm�rkte? Eine Rezession in den USA bedeutet wahrscheinlich fallende US-Aktien. �Angesichts der vorherrschenden pessimistischen Stimmung bei Analysten und Anlegern d�rfte ein etwaiger R�ckgang bescheiden ausfallen�, so Bell. �Allerdings werden sich Aktien in den USA im Vergleich zu Europa und dem Vereinigten K�nigreich wahrscheinlich schlechter entwickeln. Zudem d�rften auch die US-Zinsen bis zum Jahresende sinken � selbst wenn sie vorher weiter steigen.� Das w�rde bedeuten, dass sich der Anstieg des Dollars in der vergangenen Woche als vor�bergehend erweisen d�rfte. Und schlie�lich d�rften sich auch US-Anleihen nach einigen Schwankungen erholen.

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Quelle: Investmentfonds.de

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