La Fran�aise: US-Inflation: Was w�re, wenn die Wareninflation �berraschen w�rde?

Fran�ois Rimeu, Senior Strategist, La Fran�aise AM

Investmentfonds.de | Die Ma�nahmen zur Inflationsbek�mpfung in den USA zeigen seit einigen Monaten ihre Wirkung. Nach einem H�chststand von 9,1 % ist die Inflation in den USA allm�hlich zur�ckgegangen und lag Ende M�rz bei 5 %. Es bedarf jedoch einer detaillierteren Analyse, um die aktuellen Inflationsfaktoren in den USA und die damit verbundenen Risiken vollst�ndig zu erfassen.

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In Sachen Energie herrscht Einigkeit: Sollten die Energiepreise auf dem derzeitigen Niveau bleiben, ist das Schlimmste �berstanden. Die Gaspreise liegen wieder auf dem Niveau vor dem Russland-Ukraine-Krieg und haben sogar Rekordtiefs erreicht. Der �lpreis ist zwar immer noch deutlich h�her als 2020 oder 2021, aber l�ngst nicht so hoch wie im Juni 2022. Die �berraschende Entscheidung der OPEC+[1]-L�nder, die Produktion ab Anfang Mai um mehr als eine Million Barrel pro Tag zu k�rzen, k�nnte eine Preisrallye ausl�sen. Allerdings d�rfte dieses Risiko durch mehrere Faktoren entsch�rft werden, z. B. durch das schwache globale Wachstum, die sehr stabile russische �lf�rderung und die strategischen �lreserven der USA. Letztendlich stellt die Energiepreisinflation in den USA (oder in diesem Fall die Deflation), die bei -6,4 % liegt (gegen�ber 41,6 % im Juni), unserer Meinung nach kein gro�es Risiko dar, auch wenn die negativen Basiseffekte wahrscheinlich allm�hlich abklingen d�rften. Ausgehend von den aktuellen Energiepreisen rechnen wir mit einer positiven Energieinflation gegen Ende des Jahres 2023.

Die Lebensmittelinflation, die von 11,4 % im August auf 8,5 % im M�rz gesunken ist, wird sich voraussichtlich weiter langsam, aber stetig verringern. Historisch gesehen sind die Lebensmittelpreise eng an die Preisentwicklung von Gas und D�ngemitteln gekoppelt. Da letztere bereits stark gesunken sind, gehen wir davon aus, dass die Lebensmittelpreise weiter sinken werden.

Die Inflation im Dienstleistungssektor ist viel komplexer. Hierauf richtet Federal Reserve Pr�sident Jerome Powell sein Augenmerk. Die Inflation im Dienstleistungssektor liegt mit 7,1 % im M�rz nach wie vor nahe am Rekordhoch � vor allem wegen des Einflusses des Immobiliensektors und insbesondere einer seiner gr��ten Komponenten, der OER (Owners' equivalent rent). Die OER-Inflation entwickelt sich jedoch relativ langsam, sodass es mehrere Monate dauern k�nnte, bis wir einen deutlichen R�ckgang erleben. Der Offenmarktausschuss der US-Notenbank hat wiederholt darauf hingewiesen, dass er die Inflation ohne Ber�cksichtigung der �OER�-Komponente analysiert, eben wegen dieser Verz�gerung. Abgesehen von dieser Komponente m�ssen auch andere Sektoren genau beobachtet werden, z. B. der Verkehrssektor, der von der Inflation stark betroffen ist (insbesondere die Flugpreise). Dennoch sind wir der Ansicht, dass diese Risiken mit nachlassendem Lohndruck allm�hlich abnehmen d�rften. Die Zukunft scheint in diesem wichtigen Punkt aus verschiedenen Gr�nden weniger besorgniserregend zu sein:

Die Kaufkraft der privaten Haushalte sinkt nicht mehr
Die Inflationserwartungen wurden nach unten korrigiert

Laut monatlichem Besch�ftigungsbericht der NFIB[2] ist die Zahl der geplanten Neueinstellungen r�ckl�ufig

Die Wareninflation scheint mit 1,5 % �ber zw�lf Monate nicht besonders beunruhigend zu sein. Nach einem starken Preisauftrieb aufgrund vor�bergehender Lieferkettenunterbrechungen (Corona, Ukraine) f�llt der Preisanstieg moderater aus. Allerdings laufen die negativen Basiseffekte aus (�hnlich wie beim �lmarkt), was f�r die Fed k�nftig kompliziertere Bedingungen mit sich bringen k�nnte. Der Automobilmarkt beispielsweise ist aus mehreren Gr�nden besonders interessant:

Preise f�r Neuwagen steigen weiterhin mit einer Rate von 6,1 % �ber zw�lf Monate (bis Ende M�rz 2023). Das hat mehrere Gr�nde: die �kologische Transformation und der Trend zu teureren Elektrofahrzeugen, steuerliche Anreize in Verbindung mit dem Kauf dieser Fahrzeuge, anhaltende Bestandsprobleme bei bestimmten Modellen usw. Ber�cksichtigt man die zus�tzlichen Ersparnisse der privaten Haushalte (was bis zum Jahresende der Fall sein d�rfte) und damit die anhaltende Nachfrage, k�nnten die Preise hoch bleiben. Tats�chlich steigen die Neuwagenpreise im Vergleich zu den Gro�handelspreisen seit mehreren Monaten, was ein Zeichen f�r einen angespannten Markt ist.

Die Konsequenz aus dem deutlichen Anstieg der Neuwagenpreise (fast +50 % gegen�ber vor Corona) ist, dass auch die Gebrauchtwagenpreise wieder steigen. Neuwagen sind f�r viele unerschwinglich, daher sind die Best�nde an Gebrauchtwagen r�ckl�ufig. Es scheint logisch, dass die Gebrauchtwagenpreise steigen werden und sich dies in den kommenden Monaten in den Inflationszahlen niederschlagen wird.

Dies mag trivial erscheinen, aber Autos machen 7,6 % des Inflationskorbs aus und sind daher ein wichtiger Faktor.

Die US-Inflation d�rfte in Zukunft einen Disinflationsdruck aus dem Dienstleistungs- und Nahrungsmittelsektor und einen st�rkeren Inflationsdruck aus dem Energie- und G�tersektor verzeichnen. Die Wareninflation k�nnte daher die entscheidende Variable in der 2. Jahresh�lfte sein, auch wenn der Schwerpunkt derzeit auf den Dienstleistungen zu liegen scheint.

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Quelle: Investmentfonds.de

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