Legg Mason Capital Management: Big is beautiful - multinationale US-Konzerne profitieren von Urbanisierung
Die globale Urbanisierung schreitet weiter voran und wöchentlich ziehen weltweit mehr als eineinhalb Millionen Menschen in die Städte. Diese Migration betrifft alle Schwellenländer auch jene in Südostasien, Osteuropa, dem mittleren Osten und Nordafrika und hat neben der geographischen auch eine ökonomische Komponente. Bis 2020 werden etwa 40 Prozent der Weltbevölkerung der Mittelklasse angehören, heute sind es weniger als 20 Prozent. In 10 Jahren werden die Verbraucher dieser neuen Mittelklasse aus den aufstrebenden Nationen weltweit circa 20 Billionen US-Dollar jährlich ausgeben. Das ist fast dreimal soviel wie derzeit (7 Billionen US-Dollar) und doppelt soviel wie die US-Verbraucher heute (10 Billionen US-Dollar) ausgeben. Bei der Erschließung dieser neuen Kundengruppen sind große Konzerne die größten Nutznießer. Diese Unternehmen werden ihren Vorsprung vermutlich beibehalten oder sogar noch ausbauen, da sie den Vorteil operativer Skaleneffekte besitzen." Robert Hagstrom ergänzt: „Nun sollte man natürlich nicht annehmen, dass die multi- nationalen US-Konzerne bei der Erschließung dieser neuen Kunden wenig oder gar keine Wettbewerber haben. Ihre europäischen Pendants wie zum Beispiel Unilever, Nestle und Heineken machen in diesen neuen Märkten ebenfalls Boden gut. Doch wo die wirtschaftlichen Chancen noch steigen, steigert der Wettbewerb die über Innovationen zu erzielenden Gewinne. Dies wiederum spornt zu weiterer Forschung und Entwicklung an und hat direkte Auswirkungen auf die Vorsteuermargen der Auslandsge- schäfte von S&P 500-Unternehmen." Zwischen 1995 und 2009 stiegen die Vorsteuermargen der Auslandsgeschäfte von S&P 500- Unternehmen - sowohl absolut aus auch im Verhältnis zu den Vorsteuermargen des Inlandsgeschäfts deutlich. Nach Einschätzung von LMCM erhöhte sich der Anteil der Auslandsumsätze an den Gesamtumsätzen der Unternehmen aus dem S&P 500 über den gleichen Zeitraum von 26 auf 33 Prozent. Ein großer Teil dieser im Ausland generierten Erträge war das Ergebnis globaler zyklischer Investitionen in Technologie, Industrie, Energie und Rohstoffe. Stammt also aus Branchen, die am sensibelsten auf die Weltwirtschaft reagieren und zumeist höhere Vorsteuermargen aufweisen.
Robert Hagstrom führt weiter aus: „Die Hälfte der weltweiten Investitionsausgaben wird in den Schwellenländern getätigt. Dies lässt die Einschätzung zu, dass die margenstärkeren Umsätze zyklischer Global Players die Gewinnmargen im S&P 500 noch viele Jahre lang steigen lassen. Die Aussichten erscheinen sogar noch attraktiver, wenn man berücksichtigt, dass die Eigenkapitalrendite, die multinationale US-Konzerne aus ihrem Auslandsgeschäft generieren, bei etwa 16% und damit deutlich über den Kapitalkosten liegt. Investitionen in wachsende Märkte, deren Erträge höher ausfallen als ihre Kapitalkosten, können das Wachstum von Unternehmenswerten massiv steigern." Eine Orientierung an der Stärke der Weltwirtschaft ist nach Ansicht von LMCM notwendig, um eine Anlageentscheidungen zu multinationalen US-Konzernen zu treffen. Die aktuell pessimistische Bewertung dieser Unternehmen scheint jedoch die Sorge um das inländische Wirtschaftswachstum zum Ausdruck zu bringen. Aktien multinationaler Konzerne auf diese Weise zu beurteilen, hält Robert Hagstrom jedoch für einen Fehler. Hagstrom argumentiert: „In den vergangenen 15 Jahren stieg die Korrelation zwischen den S&P 500-Erträgen und dem weltweiten BIP, während die Korrelation zwischen den S&P 500-Erträgen und dem US-BIP gleichzeitig sank. Daher muss die Einschätzung der Weltkonjunktur bei der Beurteilung der Unternehmen aus dem S&P 500 eine immer wichtigere Rolle einnehmen. Die jüngste Finanzkrise und die anschließenden protektionistischen Bestrebungen der politisch Verantwortlichen hatten keinen nennenswerten Einfluss auf den Welthandel. Tatsächlich importieren und exportieren die den G20 angehörenden Volkswirtschaften der Schwellenländer zehn Prozent mehr als zu ihren besten Vork- risenzeiten." Hagstrom fasst zusammen: „Die gegenwärtige Zurückhaltung gegenüber multi- nationalen US-Unternehmen scheint Ausdruck der Sorge um das inländische Wirtschafts- wachstum zu sein. Dieses untätige Wehklagen kann jedoch kostspielig werden, denn es unterschätzt das Wachstum in den sich entwickelnden Ländern. Dieses Wachstum wird jedoch mit sehr großer Wahrscheinlichkeit anhalten. Letztendlich müssen wir nur darauf warten, dass die Aktienkurse der derzeit unterbewerteten multinationalen US-Konzerne die wirtschaftlichen Erfolge dieser großartigen Unternehmen erneut widerspiegeln."
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