12.10.2005
DWS Asien: Aussichtsreiche und vielfältige Finanzmärkte
Köln, den 12.10.2005 (Investmentfonds.de) - Ganz Asien entwickelt sich zum
Eldorado für europäische Asset Manager. Mit der zunehmenden wirtschaftlichen Stärke
Asiens steigen auch das Vermögen und damit die Nachfrage nach professionellem Asset
Management. Nach Schätzungen von Datamonitor könnten die Assets under Management
in Asien bis 2008 auf $ 1,6 Billionen steigen. Damit eröffnet sich den Vermögens-
erwaltern ein ungeheures Marktpotenzial, das sie in dieser Form in „reifen“ Märkten
wie Europa und den USA längst nicht mehr vorfinden.
„Asien ist ein wichtiger Teil unserer Wachstumsstrategie", sagt auch Axel Benkner,
CEO DWS Investments. Wer erfolgreich sein will, sollte nicht auf eine Standard-
strategie setzen: „Asien ist kein homogener Markt. Jedes Land hat seine Besonder-
heiten, die man einzeln in Angriff nehmen muss“, sagt Benkner. Die Stellschrauben
zum Erfolg sind für die DWS ähnlich wie in Europa: Gute Produkte, überlegene
Performance, lokale Marktkenntnis, eine exzellente Marke - und der Zugang zu den
besten Vertriebswegen.
Aussichtsreiche und vielfältige Finanzmärkte
Seit dem Wirtschaftsboom setzen Anleger aus Europa, dem Mittleren Osten und den USA
immer stärker auf Asien. 74 Asien-Pazifik-Fonds (Ex-Japan) mit einem Vermögen
von € 11,1 Milliarden waren im Jahr 2000 in Europa registriert. Dazu gehören auch
erfolgreiche Produkte wie der DWS Top 50 Asien, der in den vergangenen drei Jahren
33 Prozent jährlich zulegte. Da drängt sich der Gedanke auf, solch ein Spitzenprodukt
als SICAV zu registrieren und nach Asien zu exportieren. Die Umsetzung ist allerdings
nicht so einfach.
„Änderungen im SICAV müssen beispielsweise in Hongkong jedes Mal mit den jeweiligen
Behörden abgestimmt werden“, so der DWS-Experte. Also ist es erneut von jedem
einzelnen Staat abhängig, ob die Fonds als SICAVs oder besser lokal registriert
werden sollen. In Indien und China beispielsweise ist die Implementierung ausländischer
Publikumsfonds erst gar nicht möglich.
Ohnehin muss sich jedes Unternehmen zu allererst die Frage nach der Offenheit der
jeweiligen Märkte und Regulatoren stellen, bei der die Politik des Landes eine große
Rolle spielt. Das Tor zu Asien öffnet sich für ausländische Firmen häufig über
heimische Joint Venture Partner, die als etablierte Unternehmen einen guten Marktzugang
und bewährte Kontakte bieten.
Auch die Vorlieben der Anleger sind unterschiedlich. Insgesamt dominiert zwar die
Anlageklasse „Aktie“ den asiatischen Markt, doch das Sicherheitsbedürfnis gewinnt
in einzelnen Ländern langsam die Oberhand.
Japan: Neue Vertriebswege
Das Gewinnwachstum der Unternehmen nimmt stetig zu, was sich positiv auf das Einkommen
der Mitarbeiter auswirkt. Zudem hat sich das Nettovermögen der Haushalte auf hohem
Niveau stabilisiert. Auch Aktionäre profitieren von der günstigen Ertragssituation.
Statt Gewinne zu reinvestieren, zahlen die Firmen höhere Dividenden. Die Voraussetzungen
für das Anlagegeschäft sind also wieder günstig.
Als etablierter Markt ist Japan mit € 390 Milliarden verwaltetem Fondsvermögen in
Asien führend. Die Aufteilung der Anlagegruppen ist dabei ähnlich wie in Kontinental-
europa. Money market, fixed income und equity liegen zu fast gleichen Teilen in der Anlegergunst vorn - mit leichtem Vorsprung für Geldmarkt/-nahe Produkte. Das Thema Altersvorsorge rückt zudem stärker in den Mittelpunkt, weil Japans Bevölkerung immer
älter wird. In der Vergangenheit lief der Fondsvertrieb in erster Linie über Broker
und war auf Ballungszentren konzentriert. Inzwischen sind Banken und auch die Post
zum Fondsvertrieb zugelassen. Davon verspricht sich die DWS gute Geschäfte. Für
den Vertrieb in Japan ist der Verkäufer immens wichtig. Denn weniger als die Qualität
des Produkts ist für japanische Anleger das überzeugende Auftreten und das Verkaufs-
geschick des Beraters ausschlaggebend.
Australien: Geschäfte nur mit hervorragenden Produkten
Anders in Australien: Der zweitgrößte Fondsmarkt in Asien-Pazifik ist hoch kompetitiv.
Denn nur Produkte mit einer ausgezeichneten Performance erreichen durch eine mehrstufige
Vertriebskette den Australier. An erster Stelle des Vertriebskanals stehen die Research-
häuser, Produktplattformen und Berater, die im direkten Kundenkontakt stehen. Unabhängige
Finanzberater bestimmen erfolgreich den Vertrieb.
Korea: Stimmungswandel der Anleger
Der Fokus in Asien ex Japan liegt für die DWS nicht unbedingt nur auf dem hoch
gepriesenen Reich der Mitte. Korea verfolgt einen marktorientierten Ansatz und hat
sich für ausländische Investoren geöffnet. Die Finanzkrise ist überwunden und die
Verschuldung der Konzerne wurde erheblich reduziert. Koreas Fondsmarkt ist stark auf
Geldmarktprodukte ausgerichtet. Die Anleger waren bis vor kurzem eher kurzfristig
orientiert. Doch in jüngster Zeit fuhren die Portfolios Verluste ein, so dass sich
die Investoren enttäuscht abwandten. Daher ist die Einführung strukturierter Produkte
in Form von Garantien die einzig logische Konsequenz. Zudem werden Sparpläne immer
attraktiver. „Zurzeit findet ein Umdenken statt. Die Koreaner vertrauen den Finanz-
häusern ihre Gelder langfristiger an“, weiß der DWS-Chef.
China: Joint Ventures entfachen Konkurrenz
Auch China öffnet sich langsam. Die Finanzaufsichtsbehörden erlauben einheimischen
Banken neuerdings, Investmentfonds aufzulegen. Das Geld, das den Kreditinstituten
über das Fondsgeschäft zufließt, soll Ausfälle gefährdeter Darlehen abfedern und
möglichst neue Zahlungsausfälle verhindern, Chinas Unternehmen von Bankkrediten
unabhängiger machen und die heimische Börse beleben. Außerdem wird der geöffnete
Markt für ausländische Fondsgesellschaften den Wettbewerb auf Vordermann bringen,
das heißt: die Produktentwicklung beschleunigen sowie Service und Image der bereits
ansässigen Firmen verbessern. Andererseits wird ein harter Konkurrenzkampf entfacht,
bei dem schwache Firmen auf der Strecke bleiben.
Hongkong: Vertriebsmotor Banken
In Asien ex Japan geben Banken als Distributionskanal den Ton an. Bereits über die
Hälfte aller Fondsverkäufe ist den Finanzdienstleistern zuzuschreiben. Bis 2008 soll
der Anteil auf knapp zwei Drittel steigen. Deshalb ist der Verkauf über Banken sehr
lukrativ. Hongkong steht in dieser Statistik an erster Stelle. Denn dort ist die
gesamte internationale Bankenlandschaft präsent. Darunter natürlich auch die Deutsche
Bank, deren Infrastruktur die DWS für ihre Zwecke nutzen will.
Indien: Finanzstärkere Fachkräfte
Gute Chancen gibt es auch in Indien. Die Bevölkerung ist sehr jung – rund die Hälfte
des Milliarden-Volks ist unter 25 Jahre. Es bildet sich eine Mittelschicht, die konsum-
freudig ist und damit die Inlandsnachfrage vorantreibt. Das Pro-Kopf-Einkommen ist in
den vergangenen zehn Jahren um über zehn Prozent im Jahr gestiegen. Bis 2007 wird in
Indien das verwaltete Fondsvermögen auf geschätzte € 38 Milliarden zulegen.
Quelle: Investmentfonds.de